Solidarität ist keine Rechtsschutzversicherung
Alle, die sich an politischen Aktivitäten beteiligen, sollen das in dem Bewusstsein tun können, dass sie auch hinterher, wenn sie Strafverfahren bekommen, nicht alleine dastehen. Der wichtigste Zweck der politischen Verfolgung ist es, diejenigen, die aktiv geworden sind, zu vereinzeln, von einander zu isolieren und durch exemplarische Strafen abzuschrecken. Wir stellen dem das Prinzip der Solidarität entgegen und ermutigen so zum Weiterkämpfen.
Politische und materielle Hilfe
Wir bieten an, gemeinsam mit den Angeklagten den Prozess vorzubereiten. Wir helfen bei der Suche nach Anwält*innen und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Wir sorgen durch Solidaritätsveranstaltungen, Spendensammlungen und Zuschüsse aus den Beitragsgeldern dafür, dass die finanziellen Belastungen von vielen gemeinsam getragen werden. Anwalts- und Gerichtskosten können teilweise übernommen werden, aber auch wenn hohe Geldstrafen, Verlust des Arbeitsplatzes oder Gefangenschaft die Betroffenen oder ihre Familien in Schwierigkeiten gebracht hat, sind Zahlungen zum Lebensunterhalt möglich. Zu politischen Gefangenen halten wir Kontakt und treten dafür ein, dass die Haftbedingungen verbessert werden und insbesondere Isolationshaft aufgehoben wird; wir fordern ihre Freilassung.
Solidarität ist keine Einbahnstrasse – werde Mitglied!
In der Roten Hilfe sind nur Einzelpersonen Mitglieder, nicht andere Vereine oder Gruppen. Jedes Mitglied unterstützt durch die Beitragszahlungen die laufende Arbeit und die Zahlungen von Unterstützungsgeldern an Betroffene, die sich an uns gewandt haben. Außerdem bekommt jedes Mitglied vier Mal im Jahr die Rote Hilfe Zeitung, in der ein anschaulicher Überblick über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der staatlichen Repression und dem Kampf dagegen gegeben wird.
Aktiv werden vor Ort
Als einzelnes Mitglied hast du mehrere Möglichkeiten, Dich in die Arbeit vor Ort einzubringen. Wenn es an Deinem Wohnort schon eine Ortsgruppe der Roten Hilfe gibt, freut sie sich sicher über Verstärkung. Die Ortsgruppen beziehen sich in ihrer Arbeit meist auf die aktuellen Geschehnisse vor Ort und organisieren dazu Veranstaltungen, machen Soliparties und Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt auch Ortsgruppen, die sich eines Spezialthemas angenommen haben und auf diesem Gebiet arbeiten.
Ortsgruppe gründen
Sollte es noch keine Ortsgruppe geben, aber die Notwendigkeit einer solchen, dann kannst Du eine Ortsgruppe gründen. Dabei unterstützt Dich der Bundesvorstand. Es werden alle Mitglieder am Ort eingeladen und auf einer Gründungsversammlung könnt ihr besprechen, wie ihr die Arbeit organisieren wollt bzw. euch erst mal kennen lernen.
Was immer möglich ist
Egal, ob es an Deinem Wohnort eine Ortsgruppe gibt oder nicht, es gibt viele Möglichkeiten als Rote Hilfe Mitglied aktiv zu werden.
Prozessbetreuung organisieren
Wenn es Prozesse gegen politisch aktive Menschen gibt, ist es sinnvoll und für die Betroffenen sehr hilfreich, wenn eine Prozessbeobachtung organisiert wird. Die Angeklagten sitzen nicht alleine da und über Pressemitteilungen oder andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit kann man die Prozesse thematisieren und den eigenen Standpunkt vertreten.
Gefangenenbetreuung organisieren
Gefangene freuen sich über Post! Und über Geld, Bücher, Radios usw. Besonders im Gefängnis ist das Gefühl, nicht alleine zu sein, wichtig um durchzustehen. Lasst die Gefangenen nicht alleine!
Neue Mitglieder gewinnen
Ihr seid wenig? Werdet mehr! Wir brauchen immer neue Mitglieder. Auch die passive Mitgliedschaft unterstützt über die Beiträge die Arbeit der Roten Hilfe. Noch mehr freuen wir uns allerdings über neue Aktive!
Für die Rote Hilfe Zeitung schreiben
Die Zeitung ist das Projekt der ganzen Organisation und auf Beiträge von Mitgliedern oder von Repression betroffenen angewiesen. Auch kleinere Artikel sind interessant für uns und helfen uns die Entwicklungen auf dem Gebiet der Repression besser zu dokumentieren.
Den Newsletter unterstützen
Der Newsletter braucht eure Pressemitteilungen, Berichte und Hinweise. Er wird um so interessanter, je aktueller er ist und ihr könnt dazu beitragen.
Soliparties organisieren
Solidarität kostet Geld und nicht alle Kosten eines Gerichtsverfahrens können aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden bezahlt werden. Außerdem hat sich eine anständige Party verdient, wer den Klauen des Repressionsapparates entkommen ist. Macht Soliparties so wie sie euch gefallen, informativ, politisch oder eher spaßbetont.
Die Rote Hilfe Zeitung verkaufen
Die Rote Hilfe Zeitung ist in vielen Buchläden oder Infoläden nicht zu haben, weil das wichtigste Vertriebsnetz die Organisation selbst ist und viele Aktive nicht dazu kommen, sie zu verteilen. Damit die Informationen mehr Menschen erreichen, freuen wir uns immer, wenn jemand sich dieser Aufgabe annimmt und vier Mal im Jahr die Zeitung im Buchladen oder Infoladen vorbeibringt oder Leseexemplare verteilt.
„Was tun wenn’s brennt“ verteilen
Die kleine Broschüre mit den Rechtshilfetipps ist hilfreich – wenn sie gelesen wird. Vor jeder Demonstration oder auf Veranstaltungen können die Broschüren verteilt werden. Sie werden euch vom Literaturvertrieb zugeschickt und sind kostenlos.
Rechtshilfeveranstaltungen anbieten
Lesen ist das eine, aber die Tipps zum Umgang mit Repression hören und besprechen können ist etwas anderes. Wer sich eine Weile mit dem Thema beschäftigt hat, kann meist auch eine Veranstaltung dazu anbieten. Wir können auch bei Interesse Schulungen organisieren, wo die wichtigen Fragen geklärt werden wie „Wie fange ich an?“, „Was muss man unbedingt sagen, was kann man weglassen?“, „Muss ich alles wissen?“ (Nein, musst du nicht). Für die Zuhörenden ist es jedenfalls hilfreich, die Tipps zu hören und nachfragen zu können, der Lerneffekt ist einfach besser.